DIE ZEITSCHRIFT
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WILHELM REICH

 



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David Holbrook
Charles Konia
Paul Mathews
Vittorio Nicola

MECHANISTISCHES DENKEN IN DER MEDIZIN UND DIE EMOTIONELLE PEST

Charles Konia, M.D.

The Journal des Orgonomy vol. 40/1, 2006
The American College of Orgonomy

 

Die Emotionelle Pest wird definiert als menschliche Destruktivität auf dem gesellschaftlichen Schauplatz. Da die Begründungen, die der mechanistische Wissenschaftler für die Interpretation einer bestimmten Naturfunktion abgibt, einer Abwehr entsprechen, d.h. seiner gepanzerten Charakterstruktur entstammen, und da das Vorschützen von Begründungen, die sich von den tatsächlichen Motiven unterscheiden, ein Hinweis dafür darstellt, daß man es mit der Emotionellen Pest zu tun hat, stellt sich die Frage: Ist die mechanistische Ideologie in der Naturwissenschaft selbst ein Ausdruck der Emotionellen Pest? Belege für die zerstörerischen Auswirkungen des mechanistischen Denkens in den Biowissenschaften geben uns die definitive Antwort. Im Folgenden soll das Zusammenspiel zwischen Pharmaindustrie, Ärzteschaft und Öffentlichkeit als Beispiel dafür dienen, daß das auf die Natur angewandte mechanistische Denken tatsächlich Ausdruck der Emotionellen Pest ist. Diese Beziehung hat die Funktion, die mechanistische Betrachtungsweise der Natur im Bewußtsein der Öffentlichkeit dauerhaft zu verankern.

Im Großen und Ganzen wird die Öffentlichkeit von der Pharmaindustrie und der Ärzteschaft so beeinflußt, daß sie an die Grundsätze der allopathischen (mechanistischen) Medizin glaubt. Die mechanistische Medizin behauptet, daß die Krankheitssymptome gleichbedeutend mit der Erkrankung sind und daß die Verschreibung des richtigen Medikaments die Behandlung der Wahl darstellt. Dies gibt oft zu der falschen Vermutung Anlaß, daß diese Krankheiten tatsächlich verstanden werden und daß sie ausschließlich auf biochemische Abweichungen im Patienten zurückgehen. Tatsächlich wird es dergestalt unmöglich den zugrundeliegenden bioenergetischen Ursprung der Krankheit zu erkennen. Entsprechend wird die Verabreichung von chemischen Substanzen, beispielsweise Schmerzmittel, Beruhigungsmittel, etc., ob nun in natürlicher Form oder künstlich von der Pharmaindustrie hergestellt, zur Behandlung der Wahl.

Die funktionelle Beziehung zwischen Öffentlichkeit und Pharmaindustrie, sowie zwischen Öffentlichkeit und Ärzteschaft, ist die des einfachen Gegensatzes mit gegenseitiger Anziehung aufgrund der ihnen gemeinsamen mechano-mystischen Orientierung in der Medizin:


Die gleiche Beziehung besteht zwischen der Ärzteschaft und der Pharmaindustrie. Freischaffende Medizinjournalisten werden von den Pharmafirmen bezahlt, um Artikel zu schreiben, in der deren Produkte angepriesen werden. In der Medizin ist diese Praxis ein offenes Geheimnis. Viele der Artikel in wissenschaftlichen Zeitschriften werden in Wirklichkeit von Ghostwritern geschrieben, die auf der Lohnliste der Pharmafirmen stehen. Die anscheinend objektiven Artikel, die Ärzte auf der ganzen Welt benutzen, um daran die Behandlung ihrer Patienten auszurichten, sind oft Teil einer Marketingstrategie der Pharmafirmen, um ein Produkt bekannt zu machen oder den Zustand aufzubauschen, den es behandelt (1).

Der Pharmaindustrie geht es in erster Linie um ihr eigenes wirtschaftliches Überleben. Sie stellt biochemische Stoffe her, die im allgemeinen darauf gerichtet sind, das störende Symptom zu unterdrücken oder zu lindern. Von dieser Praxis wird allgemeinhin angenommen, daß sie zur Heilung führt. Da sie sich auf die Beseitigung von Symptomen konzentriert, geht es nicht um die emotionale Gesundheit des Patienten oder um den zugrundeliegenden Krankheitsprozeß. Als Konsequenz kann die Krankheit in anderer Form wiederkehren, nachdem das Symptom durch die Gabe von Arzneimitteln unterdrückt wurde. Man betrachte beispielsweise anxiolytische (angstlösende) Medikamente, die die Angst zwar beseitigen, oft jedoch beim Patienten zu einem Verlust des Sexualtriebes und der emotionalen Lebendigkeit führen. Viele der unerwünschten Nebenwirkungen allopathischer Mittel stellen eine Manifestation des zugrundliegenden Krankheitsprozesses dar, der nur anders zum Ausdruck kommt.

Die Pharmaindustrie preist ihre Produkte in aggressiven Werbesendungen zur besten Sendezeit und in den Printmedien an. Mit dem Segen der Food and Drug Administration (dem amerikanischen Gesundheitsamt) ruft sie den falschen und sehr zerstörerischen Eindruck hervor, daß pharmazeutisch hergestellte Medikamente die Behandlung der Wahl für alle medizinischen und seelischen Erkrankungen darstellen. Die Situation wird dadurch nicht besser, daß die Ärzteschaft strikte Richtlinien hinsichtlich dessen festgelegt hat, welche Arzneimittel als zulässige medizinische Behandlung betrachtet werden können. Im Endeffekt bestimmt die Regierung wie Medizin zu praktizieren ist.

Man sieht, daß das mechanistische Denken in der Naturwissenschaft, welches der Öffentlichkeit durch die Pharmaindustie in Zusammenarbeit mit der Regierung und der Schulmedizin vermittelt wird, eine Äußerungsform der organisierten Emotionellen Pest ist. Die Öffentlichkeit wurde von ihr in die Irre geführt und der Fortschritt hin zu einem Verständnis des Ursprungs von Krankheiten wie Krebs und Herzerkrankungen wurde zu einem kompletten Stillstand gebracht. Ein Bericht des International HapMap Consortium über das menschliche Genom besagt:

Trotz der immer schneller voranschreitenden biomedizinischen Forschung bleiben die letztendlichen Ursachen für weitverbreitete menschliche Erkrankungen größtenteils unbekannt. Prävention ist meist nicht ausreichend und die vorhandenen Behandlungen führen selten zur Heilung. (2)



Literatur

  1. Mathews, A.W.: "At Medical Journals, Writers Paid by Industry Play Big Role", The Wall Street Journal, 13. December 2005
  2. The International HapMap Consortium: "A haplotype map of the human genome", Nature, 437:1299-1305, 27. October 2005